Reisebericht


Mit dem WoMo

auf die Insel Elba


baden und radeln


13.09. – 02.10. 2015

Portoferraio
Portoferraio

Nach  4 Wochen Norwegen mit recht durchwachsenem Wetter im Juni/Juli bekamen wir zuhause einen extrem guten Sommer, der jedoch nun so langsam zu Ende geht und um ihn zu verlängern aber hauptsächlich um auch 2015 das warme Meer im Süden zu genießen, soll es nochmals für einige Wochen  in wärmere Gefilde gehen. Wir haben uns für dieses Jahr die Insel Elba vorgenommen.

Wir waren bereits Ende der 80-Jahre schon einmal auf dieser Insel  aber die Erinnerungen sind doch stark verblasst. Ich erinnere mich aber noch sehr gut daran, dass wir damals schon für einen Stellplatz um die 80 DM bezahlt haben. (2 Erwachsene + 2 Kinder) und ich es als sehr hochpreisig empfunden habe.

13.09.2015

Wir starten unsere Tour an unserem 41. Hochzeitstag. Ein Zwischenstopp auf dem Weg nach Piombino machen wir am Orta-See, wo wir auf dem Camping  Orta, den wir vom Oster-Urlaub her kennen, einen Stellplatz direkt am Wasser bekommen.

am Camping Orta
am Camping Orta

Leider zeigt sich der Orta-See wettermäßig nicht von seiner besten Seite.

Tagsüber haben wir noch ein paar trockene Momente  und das  Schwimmen im ca. 23 Grad warmen See ist angenehm aber nachts herrscht Dauerregen und der Wetterbericht verspricht auch für den Montag hauptsächlich in Ligurien nichts Gutes.



14.09.2015


Wir verlassen den Orta-See gegen 10:00 Uhr und schon nach ca. 20 Minuten Fahrtzeit sind wir auf der Autobahn Richtung Alesandria/Genua.

Entgegen den Vorhersagen bleibt es den ganzen Tag über trocken und ab La Spezia wird es immer sonniger und wärmer.

Nach ca. 850 km und 37 Euro Autobahnmaut verlassen wir die SS1 und fahren Richtung Fährhafen Piombino.

Schon auf der Anfahrt wird man auf Ticketbuden hingewiesen und für 67,-- Euro (WoMo 6 m)

bekommen wir unsere Fahrscheine nach Elba und bereits gegen 16:30 Uhr sind wir nach einer einstündigen ruhigen Überfahrt in Portoferraio.

Nun geht es darum, einen Campingplatz zu finden. Insgesamt soll es an die 30 auf der ganzen Insel geben.

Ich habe mich mal zunächst für diese Landzunge bei Lacona entschieden. Dort gibt es 5-6 Plätze und wir quartieren uns zunächst mal ein auf dem Camping Tallinucci, nachdem uns der Terrassencamping Laconella nicht so zugesagt hat.

Mit dem dem Tallinucci-Camp haben wir uns jedoch gleich einen Platz der teuren Kategorie ausgesucht und bezahlen mit Strom 41,--Euro pro Nacht für einen sehr gepflegten Platz, direkt am Meer aber hat man nicht einen der fünf bis 6 Plätze in erster Reihe kann man das Meer nur hören aber nicht sehen.

Ich habe mir vorgenommen, morgen mal die anderen Plätze zu erkunden. Zunächst sind wir mal gut angekommen und auch das erste Bad im noch ca. 24 Grad warmen Meer stimmt positiv.


Dienstag, 15.09.2015


Herrliches Wetter; baden im Meer, frühstücken und dann geht’s mit dem Bike auf Erkundung.

Mit einer Kompass-Karte im Rucksack geht es los. Der ganz in der Nähe befindliche Acsi-Platz (übrigens der einzige auf der ganzen Insel) Lacona ist bescheiden . Er kostet zwar nur 16 Euro am Tag aber die Stellplätze im Kiefernwald ohne Meerblick und langen Wegen zum Strand sind für mich nicht akzeptabel.

Die Fahrt geht weiter zum Camping Stella Mare ganz am Ende dieser langen Bucht, an welcher auch unser Camping Tallinucci liegt. Es ist ein Terrassenplatz mit schönem Schwimmbad direkt über der Bucht und einem supermäßigen Panoramablick auf die ganze Bucht und er kostet auch nur 33 Euro pro Tag. Immer noch viel für die Nachsaison aber ich merke recht schnell, dass hier die Saison noch lange nicht am Ende ist und zum Ende des Monats wie alljährlich  mit einer Invasion durch Schweizer Zu rechnen ist.

Am Campingplatz spricht man perfekt  deutsch und ich lasse mir einen traumhaften recht großen Stellplatz für den morgigen Tag reservieren. Ich glaube, es ist eine gute Wahl.

Mittwoch, 16.09.2015



Heute ziemlich dusteres Wetter mit Nebel an den Berghängen und kaum Sonne aber auch kein Regen wie angesagt war.

Nach dem Frühstück wird ausgecheckt und knapp zwei  km weiter beziehen wir auf der 3. Etage einen Stellplatz ( G7) an dem auch Monika nichts auszusetzen hat.

Ein erstes Bad  im Meer; Probeliegen auf der schönen Schwimmbadterrasse und nachmittags ein Spaziergang auf die andere Seite des Platzes hinunter zu einer wirklichen kleinen FKK-Traumbucht.

Was will man mehr. So kann es weitergehen.

Donnerstag, 17.09.2015

 

Morgens noch ziemlich bewölkt, aber warm; hohe Luftfeuchtigkeit; ein Kenner meint, wir hätten den

Scirocco-Wind; am Nachmittag zunehmend sonniger.

Monika hat heute erstmals wieder Fahrradkontakt nach dem Sturz vor knapp 4 Wochen.

Unsere Tour geht zunächst auf der Hauptstraße Richtung Capoliveri aber wir brechen unterwegs ab wegen zu viel Verkehr. Hauptsächlich die Italiener nehmen  wenig Rücksicht auf Radfahrer, die hier jedoch stark vertreten sind.

Wir machen  dann alternativ eine kleine Genusstour vor unserer Haustüre im Trecking-Park Lacona vor zum Capo Stella – traumhaft mit Blick auf unsere Bucht und hinüber nach Capoliveri.

Blick auf die Bucht von Lacona
Blick auf die Bucht von Lacona


Blick vom Lacona-Trekkingpark in Richtung Capoliveri
Blick vom Lacona-Trekkingpark in Richtung Capoliveri


Blick vom Bike-Park bei Capoliveri
Blick vom Bike-Park bei Capoliveri

Freitag, 18.09. 2015


Daheim viel Regen; auf Elba herrliches Spätsommerwetter mit Temperaturen so um die 25 – 28 Grad.

Heute geht’s von unserem Camp aus trotz Verkehr auf der 7 km langen Hauptstraße hoch nach Capoliveri, einem sehr schönen, aber auch äußerst touristischem Dorf mit Traumblicken fast über die ganze Insel.

Auf der diesem Ort vorgelagerten Landzunge Calamita  hat man einen Mountain-Bike-Park angelegt und wir machen heute eine ca. 20 km lange Panorama-Runde  in diesem Park und treffen auf viele begeisterte Biker.

Nach ca. 45 km und etwa 700 Hm sind wir wieder am Camp und freuen uns auf das warme Meer und die Sonnenliegen am Pool.

Es geht zunächst asphaltiert und ziemlich eben von Capoliveri zum 12 km entfernten Hotel  Ripalte (nach ca. 3 km Asphalt dann gut fahrbarer breiter Schotterweg. Ab Hotel Ripalte auf schönem Trail aufwärts vorbei an Monte Torricelle und Monte Calamita und zum Schluß kurz extrem steil nach unten zurück nach Capoliveri.

Tolle Bike-Tour mit guter Mischung aus Schotter und Asphalt.

Ca. 45 km – ca. 700 Hm

Abends wird gegrillt, nachdem ich in Capoliveri in einem Markt Grillfleisch gefunden habe.

Der einzige Metzger in der Campingregion Lacona – insgesamt 6 CP’s – hat vor zwei Tagen die Saison beendet.

 

19.09. – 29.09.2015

 

Wir haben die Insel als tolles Radrevier kennengelernt und jeden Tag kleinere Touren gemacht.

Mit Rücksicht auf Monika’s Rippenbruch vor vier Wochen waren es Touren mit ca. 40 – 45 km und 600  - 1.500 Hm und es blieb nachmittags immer noch genügend Zeit um an einem der Strände zu baden/relaxen. Auch die Liegen am schönen Pool mit der phantastischen Aussicht auf die Bucht hatten es uns angetan.

Ich habe die einzelnen Touren nachfolgend knapp beschrieben.



1.

Auf der SP 30 über den Passo Monumento hinunter an die Bucht von Marina die Campo.

Die vorgesehene Runde über San Piero/San Illario müssen wir schon am Einstieg abbrechen. Straße wegen Autorennen gesperrt.

Auf gleichem Weg zurück zum Camp.

 

2.

Vom Camp über den Colle Reciso hinunter Richtung Portoferraio; auf der SP 24 bis zum Camping Scaglieri; zurück und dann auf der Sp 27 bis zum Capo ‚Enfola; unterwegs Besichtigung des Camping Aquaviva – keine  Alternative zum Stella Mare – dann nach einem Einkehrschwung am Capo Enfola über Portoferraio zurück und über den Colle Reciso wieder zum Camp.

47 km – 950 Hm

Dieser Camping Scaglieri ist ebenfalls ein Terrassen-Camp – schön gelegen- aber es ist keine Alternative für einen CP-Wechsel . CP Stella Mare liegt zentraler auf der Insel-Mitte und für Radtouren auf der ganzen Insel besser geeignet. Wir haben daher beschlossen, bis zum Verlassen der Insel auf diesem schönen Platz zu bleiben.

 

3.

Vom Camp hoch nach Capoliveri; hinunter zunächst auf Asphalt nach Calanova  und dann auf Schotter hoch zum Hotel Ripalte und von dort weiter über traumhafte Panoramastraße zurück nach Capoliveri und von dort auf gleichem Weg zurück zum Camp.

Absolute Genusstour; teils Asphalt; teils gut fahrbarer Schotter.

Einkehrschwung mit feiner Pizza und Vino Rosso in Capoliveri.

46 km – 660 Hm

4.

Vom Camp auf der Sp 30 Richtung Portoferraio. Beim Hotel  Aquabona auf Schotter Richtung  Magazzini; dann auf der Sp 28 über Bagnaia, Nisporto hoch zum Paß  oberhalb von Rio Nell Elba (306 müdM), hinunter nach Rio Nell Elba und dann über die Sp 26 nach Porto Azzurro; kurz zuvor Badeeinlage am Strand von Reale (toll zum schnorcheln).

Einkehrschwung in Porto Azzurro und dann  auf Sp 26/Sp 30 wieder zurück zum Camp.

Tolle Asphalt-Runde mit traumhaften Ausblicken und überwiegend wenig Verkehr.

49 km – ca. 750 Hm

5.

Vom Camp nach  Porto Azzuro dann weiter bis Rio nell Elba auf Sp 26; dann auf Sp 32 hoch über den Pass – 327 m - , hinunter nachMagazzini, weiter bis Portoferraio mit Sightseeing, Einkehrschwung. Retour über Colle Reciso zum Camp.

Reine Asphaltrunde, z.T. steil; 49 km-750 Hm

6.

Vom Camp über den Passo Monumento auf der Sp 30 Richtung Marina die Campo; auf der Sp 25 nach Procchio, dann Richtung Westen auf Sp 25 bis Marciana Marina, dann hoch bis Poggio und dann auf kleiner Straße – Sp 28 – hoch bis zum Colle am Monte Perone – 600 müdM- und dann in vielen Serpentinen hinunter über Sant Illario, La Pila Richtung Marina die Campo und auf der Sp 30 über den Passo Monumento  wieder zurück zum Camp

Tolle Asphaltrunde, überwiegend wenig Verkehr – 53 km-1250 Hm-

7.

Vom Camp über Porto Azzuro, Rio nell Elba, Rio Marina, Cavo, Rio nell Elba, Porto Azzuro, Camp.

Badeeinlage mit Einkehrschwung  an tollem Strand zw. Rio Marina und Cavo-Spaggia Tobinetti, feines Eis zum Schluß  in Porto Azzuro.

65 km – ca. 1100 Hm

8.

Tolle Panoramarunde auf der Halbinsel Calamita, westl. von Capoliveri. Vom Camp hoch nach Capoliveri, dann hinunter nach Innamorata auf Asphalt, dann auf der rot markierten Bike-Route Richtung Hotel Ripalte und dann hinunter an den Strand von Ramaiolo – Traumstrand, baden, relaxen, wieder die anfangs sehr steile Betonpiste hoch zum Hotel und dann die Schotterpist eben nach Westen bis Capoliveri und zurück zum Camp.

Phantastische MtB-Tour mit Traumstrand unterwegs und Eis in Capoliveri.

55 km – ca. 900 Hm

Am 25.09.  ohne Fahrrad;

Wanderung vom Camp im Trekkingpark Lacona zum Strand Cala Chiara – toll zum schnorcheln -  und zurück.

Herrliche kleine ca. 2 Stunden-Wanderung (Rundtour, auf dem Rückweg über den Höhenrücken mit grandioser Aussicht auf fast die ganze Insel, überwiegend schmaler Pfad durch die Maccia)

9.

Längste und eine der schönsten Touren; wir fahren vom Camp über den Passo Monumento nach Campo Marina und dann im Uhrzeigersinn die Westküste entlang über Vavoli, Fetovaia, Pomonte,Chiessi, Patresi, hoch nach Marciana und dann von Poggio wieder über den Monte Perone , dann hinunter in traumhaften Kehren über Sant Ilario zurück nach Marina die Campo und über den Colle Monumento wieder nach Hause zum Camp Stella Mare.

Eine wunderschöne Panorama-Asphalttour mit 68 km – 1.500 Hm

10.

Zum Abschluss  eine kleine kombinierte Asphalt-Schotter-Tour über 16 km und 300 Hm.

Vom Camp über Asphalt hoch zum Colle Reciso, dann links weg auf eine Schotterpiste bis zum Colle Monumento und auf Asphalt wieder zurück zum Camp.

Der Schotterteil nicht besonders reizvoll.  Ziemlich steinig und z.T. ausgewaschen.

Bei Monika hat zudem der Plattfußteufel zugeschlagen. Vorne und hinten ein schleichender Platten (Stachel einer Dornenhecke)

Fazit hinsichtlich der Biketouren:

 

Ich habe niemals gedacht, dass die kleine Insel so viel hergibt und man sich ohne dass Langweile aufkommt zwei Wochen betätigen kann.

Das Wetter hat bombastisch mitgespielt und so sind  insgesamt 562 km und 9.500 Hm zusammengekommen.

Reine Fahrtzeiten zwischen 2,5 und ca. 4 Stunden, so dass immer noch genügend Zeit zum baden blieb.

30.09.2015 – 01.10.2015

Der Wetterbericht kündigt für den 01. Oktober schlechteres Wetter an, weshalb wir heute die Zelte auf Elba abbrechen.

Für 63 Euro bekommen wir auf der Blue Navy einen Platz nach Piombino und schon nachmittags gegen 16:00 Uhr sind wir auf dem Camping International Firenze.

Camping Internationale Firenze
Camping Internationale Firenze

Wir wollen uns nun endlich einmal diese Stadt anschauen und bekommen gleich abends bei einem ersten Bummel einen bleibenden Eindruck von diesen  monumentalen Prachtbauten und dies noch bei schönstem Abendlicht.

Wie vorhergesagt, haben wir anderntags unser Florenzprogramm ab Mittag bei Dauerregen absolviert, was natürlich etwas schade war.

Ich möchte mich über die Sehenswürdigkeiten dieser Stadt nicht auslassen. Darüber gibt es jede Menge Literatur aber nur so viel:

Florenz sollte man unbedingt einmal gesehen haben und ein wenig Kultur nach zweieinhalb Wochen Natur pur auf Elba hat uns keinesfalls geschadet.

Von unserem Camp kommt man problemlos mit der Buslinie 37 in ca. 30 Minuten mitten ins Zentrum und die Busse (4,80 Euro für zwei Personen hin-und retour) fahren im Halbstunden-Takt.

Fußweg vom Camp zur Bushaltestelle ca. 800 m oder 10 min.

Dieser Camping ist jetzt nicht besonders berauschend aber die Anbindung ins Zentrum ist ok und die Pizza im CP-Restaurant ist auch in Ordnung.

2.10.2015

 

Nach dem Frühstück wird ausgecheckt ( 26 Euro pro Nacht) und nach nur 2 km sind wir auf der Autobahn Richtung Bologna.

Unser ursprünglicher Plan, am Lago Lugano nochmals Quartier zu machen (Camping Paradiso, direkt an der Autobahn) wird aufgrund der Wetterlage verworfen.

Im Tessin regnet es durchweg und für den 3.10. ist Starkregen  angesagt. ( 18 Todesopfer bei Unwetter an der Cote d’Azur nähe Canne) und deshalb geht es ohne Unterbrechung  (ca. 720 km ab Florenz) nach Hause und gegen 20:00 Uhr können wir in Waldkirch unseren „Neuen Rewe“ besichtigen und für das Lange Wochenende noch einkaufen.

 

 

Fazit:

 

Dieser Trip auf Elba  hat sich gelohnt.

Ich würde nie in der Hauptsaison dieses Ziel ansteuern aber ab Mitte September wird es erträglicher was den Verkehr auf den Straßen angeht und dann macht das radeln auch spaß.

Elba ist nicht billig aber das wussten wir schon vor Beginn dieser Reise.

Das Wetter hat gut mitgespielt und so war es ein perfekter Bade/Bike-Urlaub unter südl. Sonne im noch warmen Mittelmeer.