Tirol – Kroatien – Süd-Tirol

 

Mit dem WoMo unterwegs vom 02.09. bis

 

 

17.09.2011

 

 

 

Nach nunmehr fast 10 Jahren, wo es auch im Herbst nochmals irgendwohin ans warme Meer ging, sollten dieses Jahr die Berge und in diesem Fall die herrliche Bergwelt Südtirols mit Schwerpunkt Dolomiten, unser Ziel sein.

Auf dem Weg dorthin bietet es sich an, bei meinem österreichischen Polizeikollegen Bruno und seiner Germana, die wir ja dieses Jahr schon auf unserer Griechenland-Tour getroffen haben, vorbei zu schauen. Sie wohnen in Kramsach, im Tiroler Inntal, ca. 40 Kilometer östlich von Innsbruck.

Mit dieser groben Tourenplanung geht’s am Freitag Vormittag, d. 02.09., von zu Hause aus los. Die Wetteraussichten, insbesondere diese 14-tägige Vorschau im Internet, verspricht uns jedoch für die nächsten 10 Tage im gesamten Südtiroler Raum äußerst abwechslungsreiches Wetter, hauptsächlich bewölkt und Regen und insofern geistert bereits bei unserer Abfahrt Plan B im Kopf herum. Dieser lautet nämlich Kroatien und für diese Region hat auch der Internetwetterbericht besseres zu bieten.

 

Mittlerweile etwas bequem geworden nehmen wir Richtung Vorarlberg nicht mehr die Route über den Schwarzwald/Bodensee, sondern gehen in Freiburg auf die Autobahn und fahren über die Schweiz, Zürich/St. Gallen Richtung Feldkirch, wo wir kurz vor dem Amberg-Tunnel auf österreichischen Boden gelangen. Ohne besondere Vorkommnisse geht’s durch das Klostertal Richtung Arlberg. Auf dem Pass bei St. Christoph eine kurze Kaffeepause und weiter geht’s gen Landeck – mittlerweile fast komplett untertunnelt – und auch durch’s Inntal Richtung Innsbruck rollt der Verkehr und nach einer Fahrzeit von knapp sieben Stunden stehen wir bereits gegen 17.00 Uhr auf dem Parkplatz bei der Gendarmerie Kramsach, um uns mit Bruno zu treffen

 

Von Westen her bringen wir zumindest für den nächsten Tag grandioses Spätsommerwetter mit.

Am Freitagabend geht’s mit Germana und Bruno in eine gepflegte Gaststätte in Kramsach und nach einem kleinen Absacker verbringen wir eine ruhige Nacht in unserem WoMo unter einem fantastischen Tiroler Sternenhimmel.

 

 

Samstag, d. 03.09.2011

 

Heute gibt’s das erste Aktiv-Programm in diesem Urlaub. Unter Führung des bergerfahrenen Bruno – er ist nicht nur Polizist, sondern auch schon langjährig in der Kramsacher Bergrettung tätig – geht’s mit der Sonnwendjoch-Bergbahn ins Rofan-Gebirge. Es ist dies ein schon etwas ins Alter gekommener 1-er-Sessel, der uns in zwei Stufen von 500 Höhenmeter auf 1.800 Höhenmeter bringt und von dort aus ist es ein Katzensprung zum nahegelegenen Roßkogel, einem Aussichtsberg mit Blick auf die gesamte Zillertäler Alpenkette, einschließlich Großvenediger und Großglockner. Vom Roßkogel aus starten wir eine schöne kleine Wanderung zum Ziereinersee, einem fantastisch gelegenen fast kreisrunden Bergsee.

 

 

Nach Aussage von Bruno soll er anscheinend über 1.000 m tief sein, wobei das jedoch noch keiner so genau nachgemessen habe. Von dort geht’s Richtung Marchspitz zur Hütte der Kramsacher Bergrettung, herrlich gelegen und wir werden dort von einem dieser Bergretter, der die Hütte an diesem Wochenende bewohnt, mit einem feinen Obstwässerli begrüßt. Es gibt hier auch frisches Weizenbier, so dass wir gestärkt sind für den Rückweg zur Bergstation und von dort geht’s nach einem kleinen Imbiss wieder mit der Sesselbahn hinunter ins schöne Kramsach zu Kaffee und Kuchen bestens vorbereitet von Germana und abends wird im schönen Garten gegrillt und ein gelungener Tag geht wiederum mit einem kleinen Absacker gegen Mitternacht zu Ende.

 

 

Sonntag, d. 04.09.2011

 

 

Für uns geht die Reise heute weiter. Wir verlassen Tirol. Ein nochmaliger Blick ins Internet liefert keine neuen Erkenntnisse. Die nächsten Tage soll’s im gesamten Südtiroler Raum äußerst wechselhaft sein und deshalb wird hier nun Plan B aufgerufen und nicht wie vorgesehen über den Staller Sattel ins Antholzer Tal geht’s von Kramsach aus noch mal kurz auf die Autobahn bis Wörgel-Ost und von dort über Kitzbühel Richtung Fellbertauern-Pass nach Lienz.

 

Bevor wir starten bekommen wir von Bruno jedoch nochmals kurz seine Heimat in einer kleinen Rundfahrt vorgestellt. Nur zwei bis drei Kilometer außerhalb von Kramsach liegen drei herrliche Seen und am größten dem Rheintalersee gibt’s zwei gut geführte ganzjährig geöffnete Campingplätze und hier könnte man auch ganz gut mal für ein paar Tage Wintercamping machen. Eine Loipe geht direkt an diesen Campingplätzen vorbei. Von Kramsach aus kann man eine saftige Skitour hoch zum Roßkogel unternehmen. Man startet wie gesagt bei 500 m und macht dann in einem Zug 1.400 Höhenmeter, um dann auf freier Fläche wieder nach Kramsach zurückzuwedeln. Ein Alpinskigebiet ist mit dem Alpachtal auch nur wenige Minuten von Kramsach entfernt. Hierher gibt es von den Campingplätzen aus einen Bus-Fahrdienst.

 

Wir starten gegen 11.00 Uhr und kommen am Sonntag ohne Lkw-Verkehr trotz kurvenreicher Strecke über Kitzbühl Richtung Felbertauern-Pass recht gut voran. Von Lienz in Osttirol geht’s dann noch einmal über den Plöckenpass, recht serpentinenreich, auf ca. 1.400 m Meereshöhe, um dann von dort ins schon mediterrane Tolmezzo hinunter zu gleiten; und von hier geht’s auf Autobahn oder autobahnähnlicher Strecke über Udine Richtung Triest.

Es ist mittlerweile schon spät nachmittags und die Lust am WoMo fahren nimmt rapide ab, so dass wir beschließen, recht schnell irgendwo in Istrien einen Campingplatz aufzusuchen. Wir finden diesen in Novigrad mit dem Autocamp Mjesto, ca. 3 Kilometer nördlich der Stadt. Es ist ein Platz unter hohem Pinienbewuchs, hauptsächlich mit Dauergästen gefüllt.

Direkt am Meer finden wir trotz allem noch ein schönes Plätzchen für die Nacht.

Die Tatsache, dass die Slowenen seit neuestem für ihre Autobahnen eine Vignettenpflicht haben und diese Vignette beispielsweise für zwei Wochen 30 Euro kostet, spornt meinen Ergeiz an, dieser Abzockerei einen Strich durch die Rechnung zu machen. Wir fahren zum Hafen von Triest und von dort auf Landstraßen Richtung Koper, wobei höchste Konzentration erforderlich ist, nicht auf die Autobahn Richtung Koper aufzufahren.

Ich habe den leisen Verdacht, dass die Slowenen die Verkehrsbeschilderung absichtlich so gestalten, dass sehr viele Touristen in diese Falle tappen und unfreiwillig auf die Autobahn auffahren, um dann als Vignetten-Sünder gewaltig zur Kasse gebeten zu werden.

Wir schaffen es und sind dann gegen 18.30 Uhr auf diesem Camp. Nach einem kurzen Bad im schätzungsweise 26 ° warmen Meer – der Strand hier ist nicht so berauschend, überall Felsen und bei Wellengang ist es deshalb leicht gefährlich – und einer Pizza aus dem nahegelegenen Restaurant geht dieser Reisetag zu Ende. Der Wetterbericht sagt für Montag auch für Istrien/Kroatien schlechteres Wetter an. Schauen wir mal.

 

 

Montag, d. 05.09.2011

 

Bereits nachts fallen die ersten Tropfen und schon spätabends ist gewaltige Gewitterstimmung am Meer und am Montagmorgen hat’s Wellen, die Baden etwas beschwerlich machen. Es gibt immer wieder kleine Regenschauer, so dass das Frühstück im WoMo eingenommen wird und wir beschließen weiterzufahren. Wir wollen über Rieka auf die Insel Krk. Hier waren wir bereits 2001 und hatten ganz im Süden der Insel bei Stara Baska einen schönen terrassenförmig angelegten Campingplatz entdeckt und das soll das nächste Ziel sein.

Die Fahrt auf der Autobahn quer durch Istrien durch Richtung Rieka – teilweise ist es eine nur einspurig befahrene Kraftstraße – verläuft problemlos. Die kroatische Maut mit umgerechnet fast 10 Euro Maut ist auch nicht gerade billig. Hinzu kommen nochmals 5 Euro Maut für die Brücke Richtung Insel Krk. Gegen 13.00 Uhr stehen wir auf einer der Terrassen dieses noch ziemlich vollen Campingplatzes. Zufällig neben uns ein weiterer Camper mit EM-Kennzeichen. Er kommt aus Kenzingen . Hier richten wir uns ein für die nächsten Tage. Das Wetter soll wieder besser werden. Bereits kurz nach Ankunft hier ist das erste Bad fällig. Es hat hier herrliche Feinkiesstrände, auch ein FKK-Bereich und der Platz liegt traumhaft mit Sicht auf die Inseln Cres und Raab und ganz im Osten das kroatische Festlandgebirge. Es handelt sich übrigens bei diesem Platz um das Camp Skrila und ein schöner Prospekt verspricht allerhand Aktivitäten hier im Umkreis. Es werden gleich einmal die Badetemperaturen getestet. Das Wasser hier nicht mehr ganz so warm wie noch am Sonntagabend in Istrien. Abends gibt’s Rehgulasch aus heimischer Produktion und die einheimischen Wetterpropheten sagen alle für Dienstag schönes Wetter voraus.

 

 

Dienstag, d. 06.09.2011

 

Bereits in der Nacht kommt Wind auf. Über der uns gegenüberliegenden Insel Cres ist Gewitterstimmung und morgens beim Aufstehen wird klar: Wir haben die in Kroatien gefürchtete Bora, diesen vom Festlandgebirge zum Meer abfallenden Wind, der schon manchem Camper böse mitgespielt hat. Auch wir wurden im Jahre 2003 davon betroffen, als plötzlich während der Fahrt eine Dachluke davonflog.

Wir finden in der geschützten Bucht auf der linken Campingplatzseite trotzdem eine Möglichkeit zum Schwimmen vor dem Frühstück. Gegen 10.00 Uhr vormittags flacht der Wind Gott sei Dank wieder ab, die Sonne kommt durch und unser Plan, von hier aus eine Radtour zu starten, geht auf. Recht schnell merken wir jedoch, dass gerade diese Straße Richtung Stara Baska noch arg befahren ist und wir sind nach drei Stunden, ca. 40 Kilometer und 660 Höhenmetern wieder zurück am Platz mit dem Ergebnis, Radfahren auf diesen vielbefahrenen Straßen rund um Stara Baska macht nicht sonderlich viel Laune. Es gibt hier zu wenig ruhige Nebenstraßen. Trotzdem hat man auch für die Radler hier mittlerweile was getan. Zwischen der Hauptstadt Krk und Punat gibt’s entlang dieser stark befahrenen Straße einen schön angelegten Radweg.

 

Wir radeln durch das touristisch noch sehr stark frequentierte Punat mit seinem riesigen Yachthafen, machen dann einen Schlenker durch zwei noch urige kleine Dörfer, um dann über Krk wieder zurückzufahren zu unserem Campingplatz. Die Lage dieses Platzes ist bestens, aber für Radler bedeutet jede Tour zunächst einmal 180 Höhenmeter steil nach oben zu strampeln.

 

Nachmittags wird gebadet und abends gibt’s Spaghetti mit Pesto und Bolognesesoße und wir genießen die fantastische Abendstimmung mit dem Blick auf die vor uns liegende Inselwelt.

 

 

 

Mittwoch, d. 07.09.2011

 

 

Es erwartet uns ein traumhafter Morgen. Nachdem gestern geradelt wurde, geht es heute auf Wandertour hoch auf diesen Gebirgszug zwischen Stara Baska und Baska. Auch diese Tour hatten wir früher schon mal unternommen und in Erinnerung sind mir die traumhaften Ausblicke, die wir hoffentlich heute bei diesem herrlichen Wetter auch wieder genießen können. Es ist sehr warm heute. Bereits zum Frühstück muss die Markise ausgefahren werden und gegen 10.00 Uhr beginnt die Tour hoch zum Veli Hlam, einem Berg mit 482 m Meereshöhe. Sein Nachbar nördlich davon, der Obzovo, ist noch um 80 m höher, aber uns reicht dieser Punkt, um diese grandiosen Ausblicke in die Bucht von Baska zu bekommen. Bereits der Anstieg hoch zu diesem Berg ist fantastisch. Wir bewegen uns oben in einer richtiggehenden Mondlandschaft. Um diese Jahreszeit gibt’s an Vegetation nur noch eine blau-gefärbte Distelart. Ansonsten dominieren die weißen Steine, welche diese Landschaft als weiße Berge charakterisieren. Nach schweißtreibendem Aufstieg sind wir nach ungefähr zwei Stunden an diesem Gipfel angekommen und nach ca. vier Stunden sind wir wieder zurück und genießen den Nachmittag an unserer traumhaften Badebucht hier am Campingplatz Skrila.

Abends wird zum ersten Mal unser Kramer Gasgrill aktiviert. Steaks, Käsewürstchen, dazu eine Zucchini-Nudelpfanne, stehen heute Abend auf dem Speiseplan. Der Mond hat heute Abend einen schon klassischen Hof und dies ist eigentlich Anzeichen für einen Wetterumschwung. Schauen wir mal.

 

 

Donnerstag, d. 08.09.2011

 

Als ich gegen 06.00 Uhr aufwache, haben wir ein fantastisches Morgenrot am Himmel über Stara Baska, so dass zunächst einmal fotografieren angesagt ist. Es ist heute wieder ziemlich warm und beim Frühstück wird beschlossen, heute von hier auf die Nachbarinsel Cres zu verlagern. Das Auschecken geht problemlos. Der Platz hier nicht ganz billig. Wir bezahlen umgerechnet in Euro ca. 28 pro Tag, aber dieser Platz hat seinen Charme, denn nicht umsonst ist jeder frei werdende Terrassenplatz binnen weniger Stunden wieder neu besetzt. Wir verlassen gegen 11.00 Uhr Stara Baska und es geht direkt von hier über die gut ausgebaute Straße zur Fähranlegestelle nach Valbiska. Für umgerechnet 38 Euro werden wir von hier nach Merag auf Cres geschippert und von hier geht’s direkt an der Hauptstadt Cres vorbei, zunächst auf ziemlich ramponierter schmaler Straße, dann aber auf gut ausgebauter Ausfallstraße Richtung Süden bis Mali Losinj.

 

Ein deutscher Camper hatte mir Tage zuvor beim Geschirr waschen auf dem Skrila erzählt, dass er bei Mali Losinj auf einem sehr schönen Campingplatz gewesen sei; ungefähr 3 Kilometer vor dem Ort links und auf diesem Camp, nämlich dem Camping Village Resort Poljana, landen wir nachmittags gegen 14.00 Uhr, nachdem zuvor im LIDL in Mali Losinj eingekauft wurde. Ein wirklich schöner Platz mit mehreren Terrassenplätzen oberhalb einer spitz zulaufenden Meeresbucht. Am Wasser einzelne Badeplätze in Fels gehauen und bereits der erste Eindruck, den wir von diesem Platz bekamen, war äußerst positiv, bis zum 10.09. zahlen wir noch 29 Euro pro Tag, dann ist Nebensaison und der Preis dann ohne irgendeine Campingplatzkarte – leider sind wir als Griechenland-Camper noch nicht in Besitz solcher Karten – kostet es dann noch 19 Euro.

Hier wollen wir die nächsten Tage verbringen in der Hoffnung, dass man hier auch noch ein bisschen Radfahren kann. Schauen wir mal.

 

Freitag, d. 09.09.2011

 

Wir haben eine erste ruhige Nacht auf diesem Camping verbracht. Bereits gestern, spätabends, hat ein Camper einen Terrassenplatz mit traumhaftem Meerblick – erste Reihe – freigemacht und heute wird nach dem Frühstück umgezogen auf diesen Stellplatz mit der Nr. 190. Wir sind 25 m von den Badefelsen entfernt und haben einen herrlichen Ausblick auf die Insel Raab, rechts davon ein Ausläufer der Insel Pak und im Hintergrund das kroatische Festlandgebirge.

Heute geht’s nach dem Frühstück mit dem Fahrrad auf Tour Richtung Mali Losinj und von dort wollen wir diese große Camperbucht – Camping Cikat – auf schön angelegten Betonpisten umrunden. Wir fahren von Mali Losinj ca. 15 Kilometer durch sämtliche kleine Buchten, bis die Piste am Eingang zu einem FKK-Areal endet. Obwohl uns dort gesagt wird, dass der weitere Weg schlecht und für Radfahrer ungeeignet sei, machen wir diese Erfahrung selbst, finden nach ca. 30 Minuten – halb schiebend, halb fahrend – eine schöne kleine Badebucht und verlassen anschließend diesen doch unwegsamen Weg – bestens geeignet zum Wandern, aber nichts für Radfahrer -. Wir schieben die Räder ca. 2 Kilometer nach oben und kommen beim großen Müllplatz oberhalb Mali Losinj wieder auf Asphalt und wir haben 30 Kilometer auf dem Tacho bei der Rückkehr an unseren Platz gegen 14.00 Uhr und nachmittags ist Baden angesagt, was bei diesen Verhältnissen hier einen riesigen Spaß macht.

 

Abends gibt’s Käsespätzle und gegen 22.00 Uhr gehen die Rollläden herunter.

 

Fähre von Krk nach Cres
Fähre von Krk nach Cres
radeln rund um Mali Losinj
radeln rund um Mali Losinj
Camp Cikat
Camp Cikat
Camp Poljana
Camp Poljana
Traum-Platz am Camp Poljana
Traum-Platz am Camp Poljana
unterwegs nach Veli Losinj
unterwegs nach Veli Losinj

Samstag, d. 10.09.2011

 

Ab heute campen wir für 19 Euro pro Tag. Das Wetter weiterhin bestens. Noch vor dem Frühschwimmen geht’s nach Mali Losinj in die Fischhalle. Heute Abend soll’s gegrillte Dorados geben. Bevor nachmittags wieder Baden und Schnorcheln auf dem Programm steht, wollen wir heute die Panoramawege auf der anderen Seite dieser Insel Richtung Veli Losinj unter unsere Stollen nehmen.

 

Von unserem Camp aus betrachtet ca. 2,5 Kilometer auf der vielbefahrenen Straße dann geht’s links weg auf eine Betonpiste am Meer entlang mit vielen schönen Badebuchten Richtung Veli Losinj. Leider nicht durchgehend bis zu diesem Hafenstädtchen. Wenige Kilometer zuvor muss man zurück auf die Straße, um dann wieder auf diesen Panoramaweg ungefähr 2 bis 3 Kilometer vor Veli Losinj zu gelangen. Veli Losinj ist ein im Vergleich zu Mali Losinj, ein recht kleiner aber äußerst malerischer Ort mit einem schönen Hafen und um diesen herum mit vielen kleinen Kneipen. Wir genehmigen uns einen Eisbecher und dann geht’s von hier aus noch einige Kilometer weiter auf diesem Uferweg Richtung Süden, wo wir dann auch eine uns genehme Badebucht finden. Auf gleichem Weg zurück nach Veli Losinj und dann queren wir wieder auf die andere Seite, um dann nachmittags, gegen 15.00 Uhr, nach knapp 30 Kilometern unser Camp zu erreichen. Natürlich ist an eine flotte Radtour nicht zu denken, da diese Wege auch von Wanderern/Spaziergängern stark frequentiert sind.

 

Abends gibt’s gegrillte Dorade für die ich mich bereits heute Morgen, gegen 07.00 Uhr, in die Fischhalle nach Mali Losinj auf den Weg gemacht habe. Der Fisch schmeckt vorzüglich und wiederum geht ein hochsommerlicher Urlaubstag zu Ende.

 

 

 

Sonntag, d. 11.09.2011

 

 

Nach wie vor ständiges Hochdruckwetter. Heute ist nach dem Frühstück die Radtour zur Südspitze dieser Insel auf dem Programm. Monika macht lieber einen Badetag, so dass ich allein auf Tour gehe. Man bewegt sich durchweg auf asphaltierter zum Schluss recht schmaler Straße, immer entlang dem Rücken dieser Insel. Man erreicht eine Meereshöhe von 220 m, um dann auf den letzten beiden Kilometern in extrem steilen Serpentinen hinabzufallen an das südliche Ende, wo ein Taxiboot auf Gäste wartet, die er hinüberfährt auf die gegenüberliegende Blumeninsel. Ansonsten gibt es hier an diesem Punkt nicht besonders viel anzuschauen. Beeindruckend ist die Aussicht auf der Fahrt zur Südspitze über diesen Höhenrücken hinweg nach beiden Seiten. 32 Kilometer und 540 Höhenmeter sind das statistische Ergebnis dieser heutigen Radtour, bevor nachmittags wieder Baden und Schnorcheln in der doch recht fischreichen Bucht angesagt ist. Heute wollen wir einmal den fantastischen Sonnenuntergang, den man hier auf diesem Camp nicht hat, erleben und so geht’s nach 18.00 Uhr Richtung Cikat, wo wir in einer Kneipe direkt am Meer speisen und dazu gratis einen wunderschönen Sonnenuntergang geliefert bekommen. Gerade noch rechtzeitig vor dem dunkel werden erreichen wir wieder unser Campingplatz und bevor es unter die Dusche geht, gibt’s noch ein Bad im Meer bei mittlerweile fast Vollmond. So was hat man auch nicht jeden Tag. j

 

Von zu Hause bekommen wir die Mitteilung, dass in den Dolomiten bis Mitte der Woche schön angesagt ist, anschließend soll es wieder wechselhaft werden. Wir sind uns noch nicht im Klaren darüber, wie es bei uns urlaubsmäßig weitergeht. Schauen wir mal.

 

Veli Losinj
Veli Losinj
Blick auf Mali Losinj
Blick auf Mali Losinj
unser Badeplatz
unser Badeplatz
Sonnenuntergang am Camp Cikat Mali Losinj
Sonnenuntergang am Camp Cikat Mali Losinj

Montag, d. 12.09.2011

 

Nach dem Frühstück verlassen wir diesen Campingplatz, um uns so langsam auf den Heimweg zu machen. Eine große Dolomiten-Runde wird es dieses Jahr nicht mehr geben, auch wenn die Wetterprognosen für die kommenden Tage günstig sind – auch Bruno hat uns dies nochmals per SMS mitgeteilt. Wir machen uns auf den Weg Richtung Prozina, von wo aus uns die Fähre auf’s Festland bringt. Wir bezahlen an Campingplatzgebühren exakt 761 Kuna und für die Fährüberfahrt umgerechnet 40 Euro. Das Timing am Fährplatz in Prozina hat nicht so ganz hingehauen. Eine Fähre geht gerade ab und wir haben über die Mittagszeit eine Wartezeit von eineinhalb Stunden. Wir wollen heute in Istrien bei Pula ein Camp ansteuern und erinnern uns, dass wir bei einem unserer ersten Kroatienurlaube auf einem Camp bei Medulin waren und exakt auf diesem Platz, nämlich dem Camp Medulin – ein riesiger Campingplatz auf einer kleinen mit Pinien bewachsenen Halbinsel – finden wir einen schönen Wiesenplatz, zwar schattenlos, aber nicht eingeengt in einer Parzelle. Es kommt schon etwas Griechenland-Feeling auf bei diesem Platz. Vor drei bis vier Stunden waren wir noch in Mali Losinj und jetzt sehen wir diese Insel vom Festland aus vor uns liegen.

 

Abends wird gegrillt, nachdem wir auf der Fahrt hierher in einem LIDL entsprechendes Material gefunden haben.

 

 

Dienstag, 13.09.2011

 

 

Ein Blick in Monika’s Tagebuch und wir stellen fest, 2001, also exakt vor 10 Jahren, haben wir hier unseren 27. Hochzeitstag auf diesem Camp gefeiert und heute feiern wir hier unseren 37. Hochzeitstag. Zuvor geht’s heute ausgerüstet mit einer Fahrradkarte, auf der verschiedene Rundtouren rund um Pula beschrieben sind, auf eine Tour von Medulin Richtung Banjole, dann in das Naturschutzgebiet Kamenjak auf der Halbinsel Premantura. Diese ausgeschilderten Fahrradwege sind zum Teil recht rustikal. Die als Schotterwege bezeichneten Abschnitte ähneln oftmals den Singletrails, wie sie von ambitionierten Mountainbikern geliebt werden, aber es macht Spaß, hier zu radeln. Nach 50 Kilometern und ungefähr 500 Höhenmetern sind wir nachmittags gegen 15.00 Uhr wieder am Platz. Zuvor noch etwas Aufregung; Monika und ich haben uns vor Premantura kurz aus den Augen verloren und trotz intensiver Suche nicht mehr gefunden, so dass Monika beschloss, alleine zum Camp zurückzufahren.

 

Für heute Abend haben wir uns schon eine schöne Kneipe direkt am Meer innerhalb dieses Campingplatzareals für unser Hochzeitstagsessen ausgesucht. Morgen soll dann Reisetag sein Richtung Südtirol. Wir wollen morgen Abend in Lana dann Sabine und Michael, die morgen ebenfalls dorthin anreisen, treffen.

 

Mit der Wahl dieser Kneipe lagen wir sicherlich nicht falsch; es gab für uns heute eine schön zubereitete Fischplatte für zwei Personen und auch preislich war alles im Rahmen. Wir haben den Abend mit einem Aperitif am Camp begonnen und beenden den Tag mit dem Rest dieses Sektes aus heimischer Produktion in einer grandiosen Vollmondnacht.

 

Mittwoch, d. 14.09.2011

 

Das Wetter nach wie vor konstant schön. Wir verlassen gegen 10.00 Uhr den Campingplatz und sind gegen 12.30 Uhr auf der Autobahn in Triest Richtung Venedig.. Die Fahrt Richtung Südtirol ziemlich stressig, da extrem viel Lkw-Verkehr heute auf der Autobahn Triest Richtung Mailand ist. 50 Kilometer vor Bozen verlassen wir die Autobahn, um auf der Nationalstraße durch das Wein-/Obstgebiet Südtirols Richtung Meran zu fahren. Lana, kurz vor Meran, links am Hang gelegen, erreichen wir gegen 17.00 Uhr. Es gibt hier mit dem Camping- Schlosshof einen Platz, der im Internet gut präsentiert wird, aber wir haben keine Chance, hier einen Stellplatz zu bekommen. Wir sind komplett ausgebucht heißt es an der Rezeption und man schickt uns in die Bergdörfer oberhalb Lana, Völlan und Tissens, wo überall noch freie Plätze wären. Wir überzeugen uns jedoch recht schnell vom Gegenteil. In Völlan gibt es zwei Campingplätze, beide völlig ausgebucht und schließlich landen wir in Tissens auf einem Campingplatzareal mit einem schönen Swimming-Pool und hier ergattern wird auf einer Dachterrasse, ursprünglich vorgesehen für einen Sandstrand zu diesem Schwimmbad. Hier stehen bereits mehrere WoMo’s und hier finden auch wir noch einen Platz, um dann später festzustellen, dass wir hier eigentlich schöner stehen, wie auf all den Plätzen im Campingareal. Nicht billig, die Nacht kostet 30 Euro. Gegen 20.00 Uhr treffen wir uns hier mit Sabine und Michael, um für den anderen Tag Pläne zu schmieden.

 

Donnerstag, d. 15.09.2011

 

Heute geht’s mit Sabine und Michael auf Wandertour. Wir fahren nach dem Frühstück mit dem Fahrrad nach Lana und dann geht’s mit der Seilbahn hoch Richtung Vigiljoch. Wir machen von dort eine Rundwanderung zur Naturnser Alm, um dann über die Bärenbad-Alm wieder zur Seilbahn/Bergstation zurückzukehren. Unterwegs mit Naturnser Alm und Bärenbad-Alm zwei Jausenstationen, die zur Einkehr verleiten. Leider heute ziemlich diesig, so dass uns die herrlichen Ausblicke, die man normalerweise Richtung den Dolomitenbergen hat, verwehrt bleiben. Wir sind gegen 18.00 Uhr wieder in Lana, werden von Michael hochgefahren nach Tissens und mit einem Bad im schönen Swimming-Pool und einer anschließenden Pizza hier vom Campingplatz geht ein schöner Urlaubstag in Südtirol zu Ende. Wir stehen übrigens auf dem Natur-Karawan-Park Tissens, exakt 340 Höhenmeter oberhalb Lana und ca. 8 Kilometer von diesem Ort entfernt. Solche Stellplätze auf einer Dachterrasse mit einem 360-Grad-Rundumblick hatten wir bislang in unserer doch schon recht langen Camperzeit auch noch nie gehabt und insofern können wir mit dieser Auswahl doch noch sehr zufrieden sein, natürlich auch deshalb, weil wir nach Aktivitäten tagsüber auf das Taxi von Michael zurückgreifen können und nicht mehr die schweißtreibenden sehr steilen 340 Höhenmeter bewältigen müssen.

 

 

Freitag, d. 16.09.2011

 

Heute ist eine Radtour angesagt. Von Tissens aus geht’s für uns auf der Südtiroler Weinstraße zunächst hinunter nach Nals, wo wir uns mit Sabine und Michael treffen. Von hier aus geht es dann weiter Richtung Süden und wir fahren überwiegend auf toll angelegten Radwegen nach Kaltern, diesem bekannten südtiroler Touristenort in der Nähe des noch bekannteren Kalterer Sees gelegen. Hier gibt’s eine erste Rast auf dem schönen Marktplatz. Von dort geht’s weiter am Kalterer See entlang Richtung Auer. Dort erreichen wir den Radweg an der Etsch, auf dem man eigentlich von Meran bis hinunter zum Gardasee ohne mit dem Autoverkehr in Berührung zu kommen, radeln kann. Auf diesem Etschtal-Radweg am Fluss entlang geht’s dann Richtung Bozen. Kurz vor Bozen treffen sich Etsch und Eisack und die letzten Kilometer Richtung Bozen fahren wir an der Eisack entlang, um dann ins Zentrum der Südtiroler Hauptstadt zu gelangen. Hier gibt’s die zweite Rast. Noch ein kleiner Bummel durch das Zentrum und es geht wieder zurück auf den Radweg an der Etsch, um dann die letzten Kilometer Richtung Lana relativ eben abzustrampeln. Zum Schluss haben wir 90 Kilometer mit ca. 500 Höhenmetern auf dem Tacho und in der Fußgängerzone von Lana wird nochmals kurz Rast gemacht, bevor uns Michael wieder hochfährt zu unserem Camp, wo wir uns dann von den Beiden mit einem Glas Sekt verabschieden und uns für diesen Service recht herzlich bedanken. Der Tag war recht erlebnisreich, aber auch anstrengend. Radfahren auf diesen speziell angelegten Radwegen im Tal macht Spaß; aber auch hier ist Konzentration erforderlich, denn es war zumindest am heutigen Tag hier recht viel los. Radfahren hoch auf die vielen Passstraßen, die von der Region Bozen/Meran beginnen, ist jedoch derzeit bei diesem wahnsinns Verkehr sicherlich kein Vergnügen. Die Südtiroler Apfelernte ist in vollem Gange und man kann sich kaum vorstellen, wer die ganzen Äpfel essen soll, die hier in dieser Region wachsen.

 

 

Samstag, d. 17.09.2011

 

Heute geht’s durch das Vinschgau Richtung Reschenpass nach einem schönen, abwechslungsreichen Urlaub wieder Richtung Heimat. Die Fahrt am Samstagmorgen durch das Vinschgau ist zeitaufwendig, um nicht zu sagen leicht nervig, wegen des starken Touristenverkehrs zusammen mit den Fahrzeugen der Obstbauern, die jetzt natürlich auch massiv unterwegs sind. Wir brauchen für die 100 Kilometer von Tissens bis zum Reschenpass ca. drei Stunden. Dann läuft der Verkehr flüssig. In St. Anton am Arlberg nochmals ein leichtes Stocken, da hier gerade Almabtrieb stattfindet und die Hauptstraße durch St. Anton zunächst einmal den Kühen vorbehalten ist. Am Pfändertunnel gibt’s überhaupt keine Probleme und gegen 17.00 Uhr sind wir in Villingen-Pfaffenweiler, wo wir uns bei unserem Sohn Dirk, der hier mit seiner Julia und dem mittlerweile 6 Monate alten David wohnt, zu einem kurzen Besuch angekündigt haben, hauptsächlich natürlich, um unseren Enkel David wieder mal zu sehen. Seit dem Frühstück gab’s nichts mehr zu Essen, deshalb schmecken die Spaghetti-Bolognese, die Dirk extra für uns gekocht hat, vorzüglich.

 

Gegen 21.00 Uhr sind wir wieder zu Hause im schönen Elztal.

Wir sind am 01. September bei noch durchwachsenem Wetter Richtung Tirol hier losgefahren; wir haben dann 14 Tage mehr oder weniger Traumwetter gehabt und mit unserer Rückkehr soll sich nun auch die Großwetterlage gewaltig ändern. Ein Temperatursturz ist angesagt. Wir werden’s verschmerzen. Wir sind 2.400 Kilometer gefahren. Kroatien mit diesen drei Aufenthalten auf Krk, Mali Losinj und dem Campingpark Medulin auf Istrien hat uns sehr gut gefallen. Dieser Besuch in Kramsach bei unseren Freunden Germana und Bruno wird sicherlich nicht der letzte gewesen sein. Eine gemeinsame Skitour mit Bruno auf seinen Hausberg ist eigentlich schon beschlossene Sache

 

 

Gerhard Wölfle